Fabian Keck (Zweiter von links) beim großen Posedown mit seiner Warmup-Crew

Bericht zur Thüringenmeisterschaft im Kraftdreikampf 2025 in Ilmenau

Fabian Keck überzeugt bei erfolgreichem Formcheck in Thüringen

Lesedauer: circa 10 Minuten

Ilmenau/Bad Lausick. Wenn Kraftsportler Fabian Keck vom KSV Bad Lausick auf Reisen geht, dann nicht zum Sightseeing – sondern um schwere Gewichte zu bewegen. So auch am vergangenen Wochenende, als er kurzerhand zur Thüringer Landesmeisterschaft im Kraftdreikampf nach Ilmenau aufbrach. Nicht etwa, um sich mit den Lokalmatadoren um Medaillen zu messen, sondern „außer Konkurrenz“ – allein im Dienste der eigenen Entwicklung. Was auf den ersten Blick wie ein ungewöhnlicher Abstecher wirkt, war in Wahrheit Teil eines durchdachten Plans. Der 35-jährige, alleinerziehende Vater aus Bautzen nutzte den Wettkampf gezielt als Standortbestimmung für die im November anstehenden Sachsenmeisterschaften: „Ich wollte einen echten Testlauf unter Wettkampfbedingungen – und Thüringen lag da nicht nur geografisch nah, sondern auch terminlich perfekt,“ erklärte Keck im Anschluss. Um in der Klasse bis 83 Kilogramm starten zu können, brachte er sich im Vorfeld diszipliniert auf Wettkampfgewicht – und das Ergebnis konnte sich mehr als sehen lassen: Mit einem Total von exakt 600 Kilogramm hätte er sogar die offiziellen Konkurrenten seiner Klasse deutlich hinter sich gelassen. Andre Hendrich (TSV Eisenberg) und Hannes Prause (SG Motor Arnstadt) kamen beide jeweils auf 580 Kilogramm – der Gast aus Sachsen zeigte damit eindrucksvoll, dass im Herbst mit ihm zu rechnen ist.

Familiäre Unterkunft, Oberklasse-Location und neue Freunde auf der Plattform

Schon am Freitag, den 13. Juni reiste Fabian nach Ilmenau an und wurde dort herzlich aufgenommen – von einem Ehepaar aus dem ausrichtenden Verein, die selbst ebenfalls aktiv auf der Plattform standen. Diese familiäre Atmosphäre trug entscheidend dazu bei, dass die Anspannung schnell wich und das Wochenende ganz im Zeichen des Sports stehen konnte. Die Wettkampfstätte, das Sport- und Leistungszentrum Ilmenau, machte dabei vom ersten Moment an Eindruck: modern, top ausgestattet und absolut wettkampftauglich. Die Nervosität? Verflog spätestens um 12 Uhr mittags beim offiziellen Wiegen – Fabian brachte glatte 82,45 Kilogramm auf die Waage. Der Cut war geglückt, das Gewicht stimmte. Jetzt galt es: Essen, trinken, fokussieren – denn um 14 Uhr ging’s für seine Gruppe an die Hantel. Und was dann folgte, war ein rundum gelungener Wettkampf: starke Leistungen, eine herzliche Community, gute Stimmung trotz vergleichsweise kleiner Starterzahl – etwa ein Drittel dessen, was bei der Sachsenmeisterschaft im November zu erwarten ist. Neue Freundschaften wurden geschlossen, spannende Lifts bestaunt – und ganz nebenbei ein Ausrufezeichen gesetzt: 600 Kilogramm Total, das hätte an diesem Tag souverän zum Sieg in der -83kg-Klasse gereicht.

Spitzenleistungen im Komfortmodus

Der Auftakt unter der Hantel verlief bewusst vorsichtig. Die Kniebeuge war in der Vorbereitung von Schwankungen geprägt – körperlich wie mental. Entsprechend konservativ fiel die Wahl des Eröffnungsversuchs aus: 197,5 Kilogramm sollten vor allem dem Kopf Sicherheit geben – und das taten sie auch. Im zweiten Versuch brachte Fabian solide 207,5 Kilogramm in die Wertung. Für den dritten Anlauf ließ er 212,5 Kilogramm auflegen, doch die wollten an diesem Tag nicht mehr hoch. Seine eigene Einschätzung: „Reine Kopfsache.“ Dennoch: Zwei sichere Versuche im Kasten und ein solider Start ins Total. Im Bankdrücken wurde es jetzt selbstbewusst – und laut. Die Bank ist Fabians Paradedisziplin, und das zeigte sich eindrucksvoll. Schon der Opener mit 147,5 Kilogramm wurde nahezu an die Decke katapultiert. Der zweite Versuch mit 155 Kilogramm war trotz eines kleinen technischen Fehlers noch souverän – und bedeutete bereits 2,5 Kilogramm Steigerung gegenüber der letzten Landesmeisterschaft. Dann wurde es ernst: 160 Kilogramm sollten es sein. Der Versuch wurde zum wahren Kraftakt, doch Fabian kämpfte sich durch – mit einem lauten Jubelschrei und gültigen 3:0 Wertungen belohnt. 7,5 Kilogramm persönliche Bestleistung und ein Statement in eigener Sache: „Immer noch König der Bank!“ Gleichzeitig ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu seinem Jahresziel 2025: doppeltes Körpergewicht drücken. Zum Abschluss stand das große Ganze im Vordergrund – das 600er Total. Im Kreuzheben gelangen 220 Kilogramm im ersten Versuch problemlos, doch die Erschöpfung des langen Wettkampftages machte sich allmählich bemerkbar. Für den zweiten Versuch wurde daher taktisch klug auf 232,5 Kilogramm gesteigert – ein starker, stabiler Zug, der das angepeilte Total sicherte. Zum Abschluss ließ Fabian dann noch 245 Kilogramm auflegen – das wäre sein bester Wettkampfheber überhaupt gewesen. Doch diesmal blieben die Scheiben am Boden. Nichtsdestotrotz: 600 Kilogramm im Total und satte 410,88 Dots-Punkte, trotz Hitze, trotz Diät – megastark abgeliefert!

Der erste Schritt ist gemacht

Fabians Fazit fiel entsprechend zufrieden aus: „Jetzt müssen wir nur noch die Kniebeuge im Kopf stabilisieren, ein paar technische Feinheiten schleifen – und dann greifen wir im November nach dem Landesmeistertitel!“ Die Reise nach Thüringen war also nicht nur sportlich ein Erfolg – sondern auch ein Erlebnis, das ihn dem großen Ziel ein gutes Stück nähergebracht hat. Und dabei hat er nicht nur sich selbst, sondern auch seinen neuen Heimatverein im besten Licht vertreten.

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