Neuzugang Keck beeindruckt mit 152,5 kg und Gold in seiner Alters- und Gewichtsklasse

Bericht zur Sachsenmeisterschaft im Bankdrücken 2025 in Bad Lausick

KSV Bad Lausick glänzt bei Muskelspielen im Dauerregen

Lesedauer: circa 10 Minuten

Bad Lausick. Grau, regennass, beinahe still – so präsentierte sich die Kurstadt am Samstag, dem 3. Mai. Als wollte selbst das Wetter die gewohnte Ruhe spiegeln. Doch in der Turnhalle des ehemaligen Gymnasiums brodelte es gewaltig: Falk Wosch und seine Vereinskameraden hatten nichts Geringeres im Visier als den puren Wahnsinn. Während draußen der Regen auf Dächer und Straßen prasselte, wurde in der Turnhalle des ehemaligen Gymnasiums gestemmt, gekämpft, gefiebert und gejubelt was das Zeug hält. Mehrere Tonnen Eisen, Bestuhlung, Holzbohlen sowie Snacks und Getränke verbrachte der KSV eigens für die diesjährigen Sachsenmeisterschaften im Bankdrücken in die neue Wettkampfstätte, die an diesem Tag zu einem Epizentrum purer Muskelkraft werden sollte. Sage und schreibe 71 Sportler aus dem gesamten Freistaat folgten der Einladung des Kleinstadtvereins, um ihre explosiven Kräfte im Liegen zu demonstrierten. Angetreten wurde im RAW-Modus – ohne spezielle Bankdrückshirts oder anderweitige Helferlein. Dopingfrei sowieso. Aufgelegt wurden zumindest 37,5 Kilogramm – maximal sogar 210,5 Kilogramm, die für den Hausdorder Ralf Daubner um Haaresbreite einen neuen Landesrekord bedeutet hätten. Und auch nach einigen wenigen, kräftezehrenden Fehlversuchen konnten sich die Sportler dank des reichhaltigen Angebots des wettkampfeigenen Imbisses schnell wieder auf die Beine stellen. Denn dieser versorgte sie flink mit sorgfältig ausgewählten Speisen – von perfekt gegrillten Würsten und saftigen Steaks über feinste Kuchenvariationen bis hin zu mehr als hundert frischen Brötchen, großzügig gesponsert von der TOTAL Tankstelle Dedekind in Bad Lausick. Ein triumphaler Tag also, der einmal mehr bewies, dass Kraftsport hier in der Stadt – und im ganzen Freistaat Sachsen – tief verwurzelt ist.

Goldrausch im Nachwuchslager

Mit einer gehörigen Portion Stolz dürfte Jan Arnold auf seine Schützlinge blicken. Sein hochtalentierter Jugendkader ließ nämlich keine Zweifel aufkommen und führte die Jugend- und Juniorenklassen mit großer Dominanz an. Sylvio Papke, Ivan Dolzhenko, Elias Teresniak und Timo Plath holten sich jeweils Gold. Mykhailo Dolzhenko, der als älterer Bruder von Ivan lieferte zudem eine starke Vorstellung, die durch Silber belohnt werden sollte. Den Auftakt machte Sylvio in der Jugendklasse bis 74 Kg Körpergewicht. Mit sicherem Auftreten ließ er nacheinander 55, 60 und 65 Kg gültig werten, sicherte sich damit nicht nur seine erste Goldmedaille, sondern zugleich eine neue persönliche Bestleistung. In der nächsthöheren Gewichtsklasse bis 83 Kg setzte wiederum Ivan ein deutliches Ausrufezeichen. Auch er brachte alle drei Versuche souverän zur Hochstrecke – 105, 112,5 und schließlich starke 117,5 Kg – und zog damit die Aufmerksamkeit der gesamten Halle auf sich. Gut eineinhalb Stunden später griffen dann die Junioren ins Geschehen ein. Elias Teresniak startete in der Klasse bis 74 Kg Körpergewicht und ließ mit seinen blitzsauberen Versuchen keine Zweifel an seiner Form. Der entscheidende Versuch über 102,5 kg krönte seine erfolgreiche Serie an Versuchen. Zum emotionalen Höhepunkt geriet das vereinsinterne Duell zwischen Timo Plath und Mykhailo Dolzhenko in der Juniorenklasse bis 93 Kg. Timo legte die Messlatte gleich zu Beginn sehr hoch und eröffnete mit beeindruckenden 130 Kg – neue persönliche Bestleistung. Zwar konnte er seine beiden Folgeversuche mit 135 Kg nicht ganz durchbringen, doch genügte dies schlussendlich schon für den Titel. Mykhailo bewies jedoch starke Nerven. Nach einem soliden Einstieg steigerte er sich im zweiten Versuch auf gültige 120 Kg. Der finale Versuch über 127,5 Kg – eine neue Bestmarke – blieb ihm zwar verwehrt, unterstrich jedoch seinen Kampfgeist und das hohe Leistungsniveau des internen Duells.

Wenn die Veteranen das Zepter übernehmen

Im zweiten Tagesdrittel rückte die Riege der Seniorenklassen ins Rampenlicht. Zunächst lieferten sich Ulf Troelenberg und Sven Kühne ein packendes Duell in der Klasse bis 93 kg – nur 100 Gramm Gewichtsunterschied trennten die beiden Rivalen. Ulf eröffnete mit schnellkräftigen 130 kg, steigerte sich auf 140 kg und legte 145 kg gültig nach. Doch Sven konterte nochmals: Nach 135 kg und 142,5 kg setzte er im finalen Versuch 147,5 kg oben auf und sicherte sich so den Sieg, während Ulf die Vizekrone errang. In der Kategorie bis 105 kg meldete sich Martin Winkler nach längerer Wettkampfpause eindrucksvoll zurück. Mit 110 kg und 115 kg als sichere Einstiege schaffte er im dritten Versuch 120 kg – eine erlösende Goldmedaille wurde es zwar nicht, doch Silber und der persönliche Triumph über alte Zweifel waren ihm gewiss. Den Sieg zog Björn Penther vom SV 1919 Grimmaer mit starken 160 kg davon. Zuletzt stiegen Jan Arnold und Jörg Lindner in den höheren Gewichtsklassen ein. Jan bewies mit 135 kg im zweiten Versuch eindrucksvoll, dass seine Formkurve weiter nach oben zeigt und schraubte seine Bestmarke um satte 7,5 kg nach oben. Bronze war ihm sicher, während Wolfgang Nestler (155 kg) und Andree Vogel (165 kg) den Sieg unter sich ausmachten. Jörg zeigte eine solide Serie von 115, 120 und 125 kg und belegte ebenfalls Rang 3 – hinter Stefan Geyersbach (140 kg) und dem neuen Champion Jan Krista (175 kg).

Spitzenlasten bei den Aktiven

Der emotionale Höhepunkt des Tages gehörte – wie so oft – der Königsklasse der Aktiven (24 bis 39 Jahre). In dieser traditionell besonders leistungsstarken Altersgruppe setzte der KSV Bad Lausick auf ein spannendes Trio mit ganz unterschiedlicher Geschichte: Sally Pauline Bauer als einzige Frau im Team, der erfahrene Max Leichner als bewährter Routinier und KSV-Neuzugang Fabian Keck als vielversprechende Verstärkung. Sally ging in der Klasse bis 76 Kg Körpergewicht an die Hantel – und lieferte ein beeindruckendes Debüt ab. Trotz sechsmonatiger Verletzungspause absolvierte sie ihren allerersten Wettkampf mit bemerkenswerter Nervenstärke: Drei mustergültige Versuche über 50, 55 und 60 Kg bedeuteten nicht nur eine persönliche Bestmarke, sondern auch Silber und einen rundum gelungenen Einstand auf der Wettkampfbühne. Einzig die Chemnitzerin Liv-Jördis Hoppenz rang ihr den Sieg ab, indem sie im letzten Durchgang 80 kg bewältigte. Weiter ging es mit Max, der in der Gewichtsklasse bis 120 Kg dominierte und mit glatten 140 Kg in den Wettkampf einstieg. Es folgten leichte 145 Kg im zweiten Versuch – doch dann konterte Lukas Goller vom BSC Rapid Chemnitz mit 152,5 Kg und stellte Max vor eine knifflige Entscheidung. Weil die 157,5 Kg von Lukas außer Reichweite lagen, spielte Max die Taktik-Karte: Er meldete ebenfalls 152,5 Kg und hoffte, mit seinem leichteren Körpergewicht die Nase vorn zu haben. Der Versuch blieb knapp, aber erfolglos – doch am Ende reichte es für eine verdiente Silbermedaille. Den goldenen Schlusspunkt setzte Fabian Keck – erst wenige Wochen zuvor vom KBV Bautzen zum KSV Bad Lausick gewechselt. Um in der hart umkämpften Klasse bis 83 Kg antreten zu können, speckte er über 10 Kg ab – und schaffte das Limit buchstäblich in letzter Minute, sogar 300 Gramm leichter als sein Gegner. Der Zweikampf mit dem Grimmaer Philipp Schütze begann auf Augenhöhe: Fabian startete mit 145 Kg, Philipp konterte mit 150 kg. Doch Fabian antwortete eiskalt mit 152,5 Kg. Im letzten Versuch riskierte Philipp alles mit 157,5 Kg – und scheiterte. Fabian griff ebenfalls nach dieser Last, kam jedoch ebenfalls nicht durch. Dennoch: Starker Einstand, starke Leistung – und sein erstes Gold für Bad Lausick.

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