Bericht zum 15. Klaus-Weber-Gedenkturnier 2025 in Bad Lausick
15 Jahre. 15 Athleten. Und EINE Leidenschaft
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Bad Lausick. Vor genau 15 Jahren verstarb unser geschätztes Vereinsmitglied Klaus Weber – ein Mann, dessen Leidenschaft für das Bankdrücken nicht nur ansteckend, sondern prägend für unseren Verein war. Seitdem ehrt der KSV Bad Lausick sein Andenken auf ganz besondere Weise: mit dem alljährlichen Klaus-Weber-Gedenkturnier. Ein Event, das aktive Athleten wie auch kraftsportbegeisterte Freunde des Vereins zusammenbringt – ganz im Geiste von Zusammenhalt, Wettkampf und Leidenschaft fürs Eisen. Gedrückt wird traditionell „Raw“, also ohne unterstützende Ausrüstung – pur, ehrlich und direkt. Austragungsort ist seit jeher der vereinseigene Garten, in dem auch am vergangenen Samstag, dem 28. Juni, unter strahlend blauem Himmel und familiärer Atmosphäre wieder reichlich schwerbeladene Hantelstangen in die Horizontale befördert wurden. Insgesamt 14 Athleten und eine Athletin ließen sich das traditionsreiche, vereinsinterne Kräftemessen nicht entgehen. Trotz laufender Renovierungsarbeiten im Vereinsgebäude herrschte von Beginn an beste Stimmung. Punkt 11 Uhr wurde zur Waage gebeten – das Körpergewicht jedes Teilnehmers war entscheidend für die spätere Relativwertung, bei der die gedrückten Kilos ins Verhältnis zur Körpermasse gesetzt werden. Nach einer kurzen Stärkung und der gewohnten Aufwärmphase ging es gegen 12 Uhr hinaus „unter den Schauer“ – die wettergeschützte Terrasse mit angrenzendem Geräteschuppen, die für diesen besonderen Anlass zur kleinen, aber stimmungsvollen Wettkampfarena wurde. Dort wartete sie bereits: die Wettkampfhantelbank des KSV, umrahmt von akribisch gestapelten Hantelscheiben – mehrere hundert Kilogramm Eisen, bereit für große Leistungen und persönliche Bestmarken.
Im Gegensatz zu den offiziellen Wettkampfregeln bot das Gedenkturnier eine eigene, reizvolle Variante: Jeder Teilnehmer hatte zunächst drei reguläre Versuche, um sein Maximalgewicht zu drücken. Wer dabei alle drei Versuche gültig absolvierte, erspielte sich die Chance auf einen vierten Bonusversuch. Obwohl konkurrenzlos bei den Frauen, so zeigte Anja Klinger doch wieder einmal ihr großes Potenzial auf der Bank und stemmte 72,5 Kilogramm, was 66,09 Punkten entsprach. Bei den Herren entwickelte sich ein packendes Duell um die Podestplätze. Jannik Wosch bewies Nervenstärke und sicherte sich im dritten Versuch mit 140 Kilogramm und 94,07 Relativpunkten erstmals den Einzug aufs Treppchen – ein verdienter dritter Platz. Nur knapp davor landete Sven Kühne, der mit 152,5 Kilogramm und 99,22 Punkten den zweiten Rang für sich beanspruchen konnte. Der Tagessieg allerdings war eine klare Angelegenheit: Helge Frauendorf ließ keinerlei Zweifel aufkommen und stemmte bereits im zweiten Versuch souveräne 185 Kilogramm. Mit beeindruckenden 106,88 Punkten setzte er sich deutlich vom restlichen Teilnehmerfeld ab und sicherte sich den verdienten Gesamtsieg. Aber auch auf individueller Ebene hatte das Turnier einige Highlights zu bieten: Marcel Hennig konnte seine bisherige Bestleistung von 115 Kilogramm übertreffen und drückte starke 117,5 Kilogramm, ein verdienter Lohn für seine konsequente Trainingsarbeit. Weiterhin unterstrich Timo Plath seine aufsteigende Form und verbesserte sich um 2,5 Kilogramm auf respektable 132,5 Kilogramm.
Doch damit nicht genug: Im Anschluss galt es, das eigene Körpergewicht auf Wiederholungen zu stemmen. In dieser Disziplin zählte nicht nur rohe Kraft, sondern auch Durchhaltevermögen und Technik. Bei den Damen beeindruckte Anja mit außergewöhnlicher Konstanz und drückte 27 Wiederholungen mit einem Gewicht, das der Hälfte ihres Körpergewichts entsprach – eine faire Anpassung, die dem physiologischen Unterschied Rechnung trug und dennoch höchste Leistung erforderte. Bei den Herren bewies Jannik Wosch erneut seine eindrucksvolle Formstärke: 26 saubere Wiederholungen mit dem eigenen Körpergewicht brachten ihm hier den ersten Platz. Dicht auf den Fersen folgten Sven Kühne mit 22 Wiederholungen und Helge Frauendorf mit 20.
Nach dem sportlichen Kräftemessen wich das Eisen dem Eisgekühlten: In geselliger Runde ließ man den gelungenen Wettkampftag bei einem kühlen Getränk und herzhaftem Grillgut ausklingen. Die Fleischerei Lindner aus Burgstädt hatte ordentlich aufgetischt – und Grillmeister Jörg Lindner sorgte am Rost wie gewohnt für Bestleistungen auf kulinarischer Ebene. Zwischen Bratwurst und Bankdrück-Bestleistungen richtete sich der Blick bereits auf die kommenden Sachsenmeisterschaften im Mannschaftsbankdrücken, die ab Ende August wieder anstehen. Und eins steht fest: Letztes Jahr Silber, dieses Jahr Hunger auf mehr!